Der Biergipfel

Ich muß es einfach sagen, ich finde es extrem sympathisch. Es ist einfach so. Der amerikanische Präsident beendet eine öffentliche Affäre mit einem gemeinsamen Bier. Pah, was für ein Vorbild!

Ich sehe schon den Netanjahu mit dem Abbas ein Bier trinken, und die Probleme mit dem Gaza-Streifen vom Tisch wischen, der Ahmadinedschad lallt dem Mussawi ein „Peace“ entgegen und räumt das Feld, und in den irischen Pubs liegen sich ganze Horden Protestanten und Katholiken in den Armen. Ach, wäre das eine schöne Welt!

Leider sind nur die Wenigsten zu einer solchen Art von Konfliktlösung fähig. Lieber rüstet man hoch, putscht man sich auf, lässt die Armee in Stellung gehen, legt Minen, vergiftet Gewässer oder jagt sich gepflegt auf dem nächsten Marktplatz in die Luft. Einfach zu sagen, „Komm, lass uns darüber reden, trinken wir ein Bier zusammen, das bekommen wir schon in den Griff!“ das verlangt schon ein Extramaß an Klasse, die leider nur wenige Menschen besitzen. Ist so.

Überhaupt finde ich diese neue hemdsärmelige Politik Amerikas Klasse. War ja kein gepflegter Politrasen, der da übergeben wurde, eher ein zerbombtes Minenfeld. Aber Obama zieht seine im Wahlkampf angekündigte Linie bislang konsequent durch. Ist quasi überall gleichzeitig, mischt auf, ordnet neu, mit einer Energie, das einem die Ohren wegfliegen.

Mann wäre das schön, wenn er das tatsächlich durchziehen könnte. Zu hoffen wäre es. „Frieden und Sicherheit“, you know what I mean. Wer, wenn nicht er. In Österreich wurde dieser Spruch ja für den mascherlbewehrten Bundes-Tschüssel missbraucht, in seiner neuen Anwendungsform für Obama macht er nun erstmals Sinn.

(Bild via Zettels Raum)

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