Video der Woche

This is awesome.

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Landhochzeit

Ja die Landleut, die sind lustig. Ich hatte vor einigen Tagen die Gelegenheit zu einem psychedelischen Ausflug in die Eingeweide unseres Landes. Eine Hochzeit fand statt, und diese bot reichlich Gelegenheit die typischen Landleute etwas näher zu betrachten. Von Natur aus eher scheu, wagen sie ja selten den Weg in die Stadt. Obwohl, sooft wie man in der Stadt einem Auto mit ländlichem Kennzeichen hinterherfahren muss, könnte man glauben alle Landleute wären zeitgleich und organisiert unterwegs um den Verkehr in den Städten mutwillig zum Erliegen zu bringen.

Das Gasthaus. Hier beginnt es also. Man trifft sich hier zur Mittagszeit, steht in der verrauchten Wirtshausbude herum und wartet zusammen. Dann der erste Schock. Gemeinsamer Auszug aus dem Gasthaus, paarweise aufgereiht, mitten auf der Straße, voraus zwei Trompeter, alle anderen hinten nach, dem Standesamt entgegen. Ich habe also den totalen Jet-Lag. Raus aus der Stadt und sofort rein in einen Umzug, der Blasmusik hinterher. Der Umstand das es regnet verleiht dem Ganzen eine zusätzliche, skurrile Note.

Das Standesamt. Die 70er Jahre Einrichtung stört nicht wirklich. Die Standesbeamtin schon eher. Eine asexuelle Mittvierzigerin blickt durch ihre gestrenge Metallbrille abwechselnd in ihre große Mappe und dann wieder auf die Brautleute und liest leider Gottes alles in einem monotonen, angewiderten Ton ab. Furchtbar. Aber auch dies ist leider eine Eigenheit des Landes. Es ist ja interessante Sache das die Standesbeamten im Schnitt immer besser werden, je größer die jeweilige Gemeine oder Stadt ist. Das mag durchaus an der Übung liegen. Wenn jemand 150 Trauungen im Jahr vornimmt hat er einfach mehr Übung als jemand der das Ganze nur 10x jährlich macht. Was ja auch wieder die Gefahr in sich birgt, das mit der Frequenz auch das Desinteresse am jeweiligen Brautpaar steigt. Da die Beamten der Stadt aber trotz allem grundsätzlich besser sind, ist schon davon auszugehen, das dort einfach mehr Wert auf Qualität gelegt wird.

Also gut, Auszug aus dem Standesamt, wieder der Blasmusik hinterher, kurz wieder ins Wirtshaus, dann in die Kirche. Hier haben wir uns kurz ausgeklinkt, und uns dann zur Abendunterhaltung im Wirtshaus wieder eingeklinkt. Der Auftritt des Pfarrers dort hat dann eh gereicht, aber dazu später.

Das Wirtshaus. Landleute in hoher Konzentration. Da gibt es Frauen, denen die Augen so weit beisammenstehen, das sie einander zu berühren scheinen. Es gibt Landbuben, die sich die Art zu Essen von ihren Kühen abgeschaut haben müssen. Immer mit offenem mund, das Essen aus den Mundwinkeln auf das Teller zurückfallend. Typen mit schwarzen, zurückgegeelten Haaren die allen Ernstes meinen, besonders cool zu sein, weil sie Schwarz angezogen sind. Schwarz ja, aber ein 5 € Langarmleiberl IN der schwarzen ausgewaschenen Jeans, das ist zuviel. Nun ergreift also der Pfarrer das Wort, es wird das Tischgebet gesprochen. Besser gesagt, das Vaterunser heruntergeleiert. Und der ganze Festsaal betet laut mit. Ein beängstigendes, monotones Gebrabbel. Fast wie bei einer schwarzen Messe. Alle beten sie mit. Die Frauen mit den engen Augen, die wiederkäuenden Buben und die Typen mit den ausgewaschenen Jeans. Völlig egal, was diese Typen wochentags so treiben, oder mit wem, egal wie oft sie den Staat bescheißen, Müll rechtswidrig entsorgen, ihre Tiere am Hof misshandeln, die Kinder schlagen, hier sind sie alle heilig und beten fromm das Vaterunser.

Was dann folgte, also der Mittelteil des Abends, war vergleichbar mit städtischen Hochzeiten, die Leute waren halt um einen Deut schrulliger. Es gab wilde Verfolgungsjagden im Saal um den Brautstrauß, die Braut war ständig gestohlen, einmal war die Braut UND der Bräutigam gestohlen, und beide warteten jeweils auf den anderen, das er ihn auslösen möge, was zur Folge hatte, das Beide recht lange nicht bei der Feier waren, sondern soffen, was das Zeug hielt. Doch dann begann der Abend eine Eigendynamik zu entwickeln. Filmriß. Bruchstückhafte Erinnerungen. Man erzählt ich habe geschuhplattelt, Twist, Kasatschok, Polonaise und Sirtaki getanzt, und ich muss sagen, es war einfach ein befreiendes, reinigendes Erlebnis, man fühlte sich nachher irgendwie besser als vorher.

Ja, die Landleut, die sind lustig. Und das ist nach meiner neuesten Erfahrung nichts Schlechtes. Gerade dieser Mut zum Anderssein, dieses Zugeständnis ans Land, die bewusste Differenzierung zur Coolness der Städter, die sie ja doch nie erreichen würden, macht sie auch offener, direkter, macht es ihnen möglich Feste zu feiern wie sie fallen. In diesem Sinne: zsamm, zsamm, zsamm, zsamm...... !!
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Lieblinge

Lieblinge

Unser aller Lieblinge. Wir streicheln und füttern sie. Wir sprechen von ihnen am Mittagstisch. Das anschmiegsame Kätzchen, das arme Hundi, das posierliche Meerschweinchen, das flauschige Häschen, das gefräßige Mini-Schweinderl, die Schlange, der Frosch und die giftige Spinne.

Die kunterbunten Fische, der träge Leguan und der trollige Hamster.
Ach haben wir sie lieb.
Also sehen wir es einmal objektiv: Ich gehen zum Beispiel Morgens aus Haus, ich gehen arbeiten. Das ist der Moment an dem die Katze aus ihrem Schlaf erwacht und es ist der Moment an dem sie sich zu langweilen beginnt. Sie wird also mal zum Futternapf trotten, mal schauen was da so los ist und sich dann nach eingenommenem Frühstück wieder eine Runde auf den warmen Asphalt vor dem Haus hauen. Zum Sonnen, versteht sich. Wärme tut dem Kätzchen wohl.

Und das Hundi? Hechel, Hechel. Naja ich meine der muss ein bissi aufpassi aufs Hausi. Schauen was es zu fressen gibt, kühle Stellen am Boden finden, wo man rasten kann. Dann mit dem Ball im Garten spielen und mit dem Schwanz wedeln wenn das Herrli heim kommt.

Was für ein Wonne Leben diese wohlgenährten mitteleuropäischen Luxustiere führen. Aber was ist ihr Verdienst ? Tja es ist ja absurd aber sie bereiten uns Freude, das ist ihr einziger Zweck.

Und wenn sie krank sind dann können wir uns aufopferungsvoll um sie kümmern, zum Tierarzt bringen und operieren lassen.
Der große Vorteil den so ein Tierchen hat ist nämlich: sie können nicht sprechen und sind dümmer als jeder Mensch. Das erweckt den Beschützerinstinkt im Menschen. Und geben macht glücklich. Aber weil ja das Tierchen nicht besser kann, erwarten wir uns nichts zurück. Ein lieber Blick vom Hundi und wir sind wieder glücklich.

Ein geniale Symbiose. Die Katze schnurrt und steift um den Fuß, der Hund wedelt mit dem Schwanz, der Mensch ist glücklich und gibt das Fressen.

Die Restfrage: ist das selbstlose Liebe ? Wenn ja könnten wir das Prinzip auf Mitmenschen übertragen ? Weniger erwarten ? Mehr geben ?

Hm ...

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Schlussworte

Das hier ist der vorerst letzte Eintrag auf Kolumne.cc
Denen, die uns privat kennen, geben wir gerne Auskunft über unsere Gründe.

Allen Anderen, die Kolumne.cc in dieser kurzen Zeit zu schätzen gelernt haben, danken wir aus vollstem Herzen, und wünschen Euch ein schönes Leben.

Hoffentlich konnte die eine oder andere Kolumne Euch etwas bewegen, vielleicht habt ihr gelacht, oder sie hat Euch zum Nachdenken angeregt. Seht die Dinge manchmal kritisch. Bleibt wachsam!

Die Kolumnen bleiben natürlich hier zum Nachlesen auf Kolumne.cc
Und vielleicht gibt es ja irgendwann wieder was Neues...
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Ein Steg für Thomas Bernhard

So titelte der Standard im Juni dieses Jahres. Der Weißkirchnersteg im Wiener Stadtpark soll in „Thomas-Bernhard-Steg“ umbenannt werden. Hurra. Wieder eine Ehrung mehr für Thomas Bernhard. Wieder jemand, der posthum noch zu Tode geehrt wird. Diese Umbenennung wäre ein Fest für Bernhard, es wäre eine geradezu ideale Vorlage für ein Salvengewitter von Schmähtiraden, die er gegen den Verwaltungsapparat und Österreich an sich abfeuern würde.

Bernhard erkannte die Verlogenheit und Falschheit der gesellschaftlichen Natur Österreichs, und stellte sie immer wieder und mit schonungsloser Deutlichkeit bloß. Die Kronen Zeitung forderte die Ausbürgerung Bernhards, das schlimme Wort „Vaterlandsverräter“ stand da im Raum, Kleingeister erbosten sich. Bernhard wurde zwar auch schon zu Lebzeiten geehrt und mit Preisen bedacht, jedoch war er sich sehr wohl bewusst, von welchen Ignoranten solche Preise oft verliehen werden. Heute werden Straßen Plätze und Stege nach ihm benannt, und man nennt Bernhard den bedeutendsten österreichischen Autor der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Ist es wirklich so? Ist man erst gut, wenn man tot ist? Warum werden geniale Menschen oft erst nach dem Ableben geschätzt? Beurteilt man Aussagen, Aktionen und Werke eines Menschen anders, wenn er dann gestorben ist? Kann man sie dann akzeptieren? Oder entschuldigt man sie? Jemand mit seinem Tod zu entschuldigen ist jedoch keine große Ehre für den betreffenden. Ehrlich gemeinte Anerkennung zu Lebzeiten, das würde Künstlern und eigentlich uns allen tatsächlich nutzen.

Der erste Schritt, um selbst eine derartige Anerkennung zu erhalten, bevor man das zeitliche segnet, ist wohl der, anderen Anerkennung zuteil werden zu lassen. Mit offenen Augen menschliche Perlen zu erkennen und sie würdigen.
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flip flop

flip flop

Vor einigen Jahren noch, da hatte ich ja immer einen gewissen Respekt vor diesen Flip Flops, also den "Zehenschlapfen" wie man in Österreich auch sagt.

Dieser gefährlich anmutende Riemen der da zwischen der großen Zehe und zweiter Zehe durchführt hat mir immer Angst eingeflößt.Fast so wie der Gedanke "eine Nadel sticht durch die Haut". Bis ich mir dann nach ausführlichen Erkundungen im Freundeskreis ob tatsächlicher Gefährlichkeit, dann doch auch selbst welche gekauft hab. Marke Gravis Footwear, so Luxus Flip Flops. Weiches Fußbett, weicher Riemen. Und ich muss sagen ich war begeistert und bin es auch heute noch. Keine anderen "Schuhe" haben das was ein Flip Flop hat.Grenzenlose Freiheit und allerfeinster Gehkomfort. Im Sommer ein Traum, ich zwänge mich in dieser Zeit immer nur sehr ungern in ein anders Schuhwerk hinnein.

Und man muss ja sagen diese Flip Flops gibts auf der ganzen Welt. Von Asien bis Amerika.Ein Welterfolg.
Ja auch schon sehr günstig zu erwerben, man kann sich da ganz in einer Preispallette von 3 - 100 Euro alles aussuchen.
Allerdings hat es ja schon Tücken in sich, dann wenn es mal Oktober, November wird ... da werden die kleinen Freunde doch ziemlich ungemütlich kalt und man muss auf festers Schuhwerk umsteigen.

Aber man will es ja nicht glauben die Japaner haben da tolle Abhilfe geschaffen.
Vor ein paar Tagen hab ich ja mal einige Japaner in ihrer traditionellen Kleidung gesehen und die tragen ja tatsächlich diese Flip Flop mit Socken! Wie toll! Auch die Männer, füge ich hinzu.

Ich weiß das findet man bei uns, was weiß ich wie, aber ist doch eine gute Überlegung. Das ist die Idee für die Überganszeit!

Leute, check this out !
Ich schreibe diese Kolumne hier, weil ich einer der Ersten sein will, bevor, und ich prophezeie es, diese Idee zu uns kommen wird.

Irgendjemand wird das aufgreifen und es wird Mode werden.
Ich meine ich hab das ja mal so erwähnt unter den Freunden, ich würde das jetzt auch so anziehen - unter der Damenwelt erntet man da ja nur schockierte Blicke. Jedes Lächeln kannst du einer Frau aus dem Gesicht nehmen wenn du sagst du würdest Flip Flops mit Socken tragen wollen.Du bist dann Mister "Anti-Style". Man setzt dich dann gleich mit Leuten die auf Crack am Bahnhof am Boden liegen und zu weite Hosen tragen.

Nun die Zeit ist halt noch nicht gekommen - aber wenn sie dann gekommen ist ... werde ich dabei sein ...

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Angst essen Seele auf

DAS HIER ist eine Liste, die echt Angst macht. Eine Aufzählung aller Ängste und Phobien, von denen unsere lieben Mitmenschen so heimgesucht werden. Es hat ja hohen Unterhaltungswert, diese Listen durchzusehen und herzhaft über Leute zu lachen, die Angst vor Punkten haben, oder vor Flöten, oder vor guten Neuigkeiten. Kopfschüttel. Leute die Angst vor Gemüse oder der Farbe weiß haben, sind ja soo lächerlich.

Wir müssen uns aber eingestehen, das jeder von uns irgendwelche Ängste hat. Der furchtloseste Mann hat insgeheim Ängste. Existenzängste vielleicht. Oder Angst, seine Frau zu verlieren. Oder Angst im Dunkeln. Er wird nie jemandem davon erzählen. Er wird nicht jammern. Er wird nicht zum Psychologen laufen. Er will alleine damit fertig werden. Seinen Mann stehen. Sehr männlich! Uh Uh Uh!

Jaja, liebe Frauen, lacht nur, jetzt kommt ihr dran. Was verbirgt sich hinter eurer makellosen, gepflegten Fassade? Hinter euren großen dunklen spiegelnden Sonnenbrillen? Ist es nicht oft Angst? Vielleicht Angst um die Kinder. Vielleicht Angst um die Zukunft. Vielleicht auch nur die Angst der Mann könnte diese neue Arbeitskollegin etwas zu nett finden. Aber seien wir uns ehrlich, jeder hat Angst.

Und es ist ja auch gut so. Angst bewahrt uns vor Fehlern. Sie hilft uns, unsere Grenzen einzuschätzen. Kindern werden in den Schulen wunderbare Filme zur Verkehrserziehung gezeigt, Filme mit vielen vielen Verkehrstoten und blutgefärbten Straßen. Es muß so richtig Angst machen, damit die Kleinen dann ja brav aufpassen am Schutzweg.

In den Wartezimmern vieler Ärzte hängen oft die furchtbarsten Bildern von diversen Krankheiten. Bei Hautärzten Bilder mit schrecklichen Hautkrankheiten, bei Zahnärzten welche mit den absurdesten Zahnfehlstellungen, alles, damit die Leute ja brav zur Kontrolle gehen, von Angst getrieben.

Aber wie bei so vielem im Leben ist zuviel ungesund. Es passiert viel zu leicht, das wir völlig unbegründet Ängste hegen, Ängste, die jeder Grundlage entbehren, Ängste, die objektiv betrachtet einfach lächerlich sind. Und doch zerren wir diese Ängste wie Betonklötze an unseren Füßen mit uns herum. Sie hindern uns zu laufen, sie hindern uns zu springen, sie hindern uns zu fliegen.

Es gibt da ein altes Sprichwort, das mir schon lange durch den Kopf geht. Manche sagen es wäre arabischen Ursprungs, manche schreiben es dem afrikanischen Raum zu. Wie es auch sei, ich finde es gut. Es lautet: „Angst essen Seele auf“. Es beschreibt die Problematik mit 4 Wörtern absolut treffend. Angst, wenn übertrieben, und nicht mehr kontrollierbar, ist wie Gift, das sich in uns ausbreitet, unsere Muskeln lähmt, unser Herz einengt, unsere Gedanken dumpf macht, unsere Träume zersetzt. Wir lassen uns lebendig verspeisen.

Was tun? Tja. Wenn Ängste sich erst einmal breit gemacht haben, ist es sehr schwer, sich von ihnen zu befreien. Aber es ist machbar. Wir sollten es versuchen. Der Mensch ist nicht dafür gemacht, buchstäblich zu fliegen. Doch sein Herz und seine Gedanken sollten es sehr wohl dürfen.

(Bild via swissrolli)
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Virus

Virus

Als ich ein Kind war hatte wir noch keinen Computer, das war für die Leute noch was ganz Seltenes. Ich meine Taschenrechner gab es ja schon, in der Volksschule z.B. waren die Casio Uhren mit der Taschenrechnerfunktion ziemlich modern. Ich hatte sowas auch.

Aber ich kann mich auch noch erinnern, ich hatte einen Freund der hatte schon einen Computer zu Hause. Der war an einen alten Fernseher als Monitor angeschlossen, das Bild natürlich nur schwarzweiß.Die Daten wurden von einem Kasettenlaufwerk aus gelesen.

Unglaublich aber das waren echt so normale Tape-Laufwerke.Er hatte aber auch noch ein moderneres Laufwerk, mit den großen Disketten.

Weiß nicht mehr wieviel Zoll, fragt sie mich nicht.
Damals sprach man dann übrigens auch schon von den ersten Computerviren, sogar in den Nachrichten auf FS1 ( Fernsehsender 1 auf ORF).

Ich war verängstigt - Viren, Krankheiten vom Computer ?
Damals wußte glaub ich noch keiner, nicht einmal die Großen, wie das funktionierte mit den Viren. Ich dachte ja es wäre schon gefährlich wenn man die Disketten gemeinsam in einem Fach lagert, also dass sich der Virus so wie die Grippe auf die anderen ausbreiten kann.

Durch diese Annahme war ich noch verwirrter.
Jedenfalls, die Sache klärte sich irgendwie in meinem Kopf lange nicht richtig auf.
Ich bekam dann ein paar Jahre später einen Nintendo.
Mit diesen großen Steckkassetten. Der hatte keine Viren.
Das war toll.
Heute ist das mit den Viren jedem irgendwie klar. Heute hat auch jeder einen Computer. Heute hat jeder Internet.
Es ist schon faszinierend, wie rasant das alles ging. Wie schnell das Internet von den Menschen angenommen wurde und natürlich auch wie schnell sich diese Viren immer wieder ausbreiteten. Kleine fiese Programme, die irgendeine destruktive Funktion auf deinem Rechner bewirken.

Ich frage mich manchmal wie es eigentlich so war ohne Comnputer, auch wie meine Arbeit so war ohne Computer. Wie haben die Menschen damals diese ganzen Tabellen und Grafiken gemacht ? Wie haben die Menschen damals all diese extrem unwichitigen Daten verwaltet ?

Gab es wirklich ein Leben vor Youtube ? Hatte die Menschen Freunde - bevor es Facebook gab ?
In jedem Fall weiß ich heute wenigstens dass man sich als Mensch mit  einem Computer Virus nicht anstecken kann.
Dafür kann man allerdings vom Computer süchtig und vom Internetz wie durch Spinnweben gefangen werden ...

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Groß. Stadt.

Nervenzentrum der Menschheit. Wiege der Völker. Petrischale des Geistesmenschen. Groß. Stadt. Subgesellschaften aller Klassen lose aneinandergefügt zu einem Verband der unterschiedlicher nicht sein könnte, doch untrennbar aneinander gekettet, dieselbe Luft atmend, durchströmt vom selben Blut. Schmelztiegel der Kulturen, von verschiedensten Einflüssen immer aufs Neue durchweht, wie Ebbe und Flut in Sandstein seine Spuren hinterlassend, manche für Wochen, manche für Monate, Jahre, für immer. Die Stadt, einem pulsierenden Kokon gleich, saugt dich auf, wickelt dich ein, durchkaut dich, scheint dich zu zermalmen, läutert dich, verfeinert dich und gibt dich wieder frei, im idealsten Fall als einen besseren, offeneren, gereifteren Menschen.

Die Stadt braucht dich, sie braucht Menschen um zu überleben, sie braucht Menschen, da diese ihr ureigenes Wesen selbst ausmachen. Nicht vorzustellen eine Stadt ohne Menschen. Immer wieder gelingt es ihr, einen Menschen derart zu veredeln, dass dieser ihre Selbstdefinition weiterbringt, sie verändert und die Stadt an sich zu einer besseren, veredelten macht. Versteht man die Stadt, kann man sie nutzen, sie einfangen, sie aussaugen, sie sich zunutze machen. Da nur die wenigsten dazu imstande sind, ist sie für die meisten kalt, grau und einfältig. Sehenswürdigkeiten werden gesehen, registriert und abgehakt, Kaffeehäuser besucht, ohne ihr Wesen zu erfassen, es werden Parks durcheilt, um zur nächsten Straßenbahnhaltestelle zu gelangen, Brücken, Plätze und Höfe passiert ohne sie eines Blickes zu würdigen. So hat die Stadt keinen Einfluss auf diese Menschen, höchstens einen ermüdenden, schlechten. Einem Geistesmenschen, der imstande ist die Stadt zu sehen zu fühlen und zu schmecken gibt die Stadt in einem fort und ohne Unterlass. Er bedient sich ihrer, und sie bedient sich seiner, zu genannten Gründen der abermaligen Selbstverfeinerung.

Auch ist die Stadt mit einem U-Bahn-System durchzogen wie mit einem feinen System von Adern und Venen, die die in ihr vorhandenen Menschenkörper durch ihr gesamtes System spült, immer weiter, in einem fort, in einem nie enden wollenden Kreislauf der Fortspülung, der Menschendurchspülung. Im Zuge dieser Durchspülung wird die Menschenmasse mit einem Bindemittel angereichert, dem Gefühl der Verbundenheit, des Gleichgefühls. Reich oder arm, In- oder Ausländer, Handwerker oder Student, Haus- oder Karrierefrau, Autoverkäufer oder Lehrer, alles fährt mit der U-Bahn. Das nimmt die Spitzen, und überdeckt diese mit einer Verbundenheit, die zwar nur begrenzt wirksam ist, aber doch ein Gefühl des Gleichklangs vermittelt, des Miteinanders.

In diesem immerwährenden Kreislauf kannst du wachsen, dich entwickeln, und wirst selbst Groß. Stadt.

(Bild via dreafrei)
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Ernährung

Ernährung

Wußten sie dass die Wissenschaftler sagen dass man als Mensch 0,8 – 1,5 g pro Kilogramm Körpergewicht Proteine pro Tag zu sich nehmen sollte ?

Wissen sie wieviel Vitamin A, B, C oder wieviel Mykrogramm Selen sie täglich zu sich nehmen sollten ? Nein ?
Kein Problem, die Wissenschaftler können es ihnen sagen.
Die Wissenschaftler wissen ja sehr viel und sie wollen ihr wertvolles Wissen mit uns für einen kleine Umkostenbeitrag teilen.

Deshalb diese 45 m Lange Bücherwand vollgestopft mit Ernährungsbüchern beim Buchhändler ihres Vertrauens.

Wußten sie wie sie ihr kleines Kokainkästchen im Bauch dazu bringen können ihnen seinen Inhalt in die Blutbahn zu entleeren ? (siehe Dr.Strunz ).

Oder was für ein Dosha Typ sind sie ?
Oh nein, sie sind der Vata-Typ und essen noch Kartoffel ? ( siehe Ayurveda Medizin).

Essen ist heute nicht mehr so einfach, es ist eine Wissenschaft !
Trennkost, Vollwertkost, Rohkost, Fettkost. Essen sie sich glücklich. Powerernährung und leichte Kost fürs Büro.

Der orientierungslose Mensch weiß ja gar nicht mehr was er tun soll und fährt dann Abends einfach zur Döner-Bude, zur Fast Food Kette  (oh Gott so ein sündiges Wort)  seiner Wahl oder hängt noch eine Runde mit den Sandlern bei der Würstelbude ab.

Vom Frust gesündigt zu haben ( ist ja dann wohl offensichtlich) leert er sich dann vor dem Fernseher noch einen Sechserträger Bier in die Figur, während seine ebenfalls vom Ernährungsgewissen geplagte Frau, eingesperrt am Klo, verstohlen die dritte Tafel Mandel-Trauben-Schokolade verdrückt.

Das dürften so gewisse Ernährungspäpste nicht wissen, zur Buse würden sie dich noch um Mitternacht eine Extrarunde um den Block joggen lassen.

Tja mir dämmert da was.
Die Wissenschaftler haben uns unser natürliches Gefühl weggenommen.
Die Ratio und Zahlenflut sperrt uns in den Käfig aus stählernem Schuldbewußtsein.

Aber schließlich sind wir alle wahrscheinlich zu unterschiedlich um uns nach einem einheitlichen Schema ernähren zu können.

Der eine schaut eine Salatblättchen nur an und nimmt davon 2 Kilo zu und der andere isst schon zum Frühstück schwere Fleischgerichte und bleibt gertenschlank.

Manchesmal ist ja einfach nur die Eile und die Unbedachtheit mit der wir uns ernähren, oder dass das Essen dazu verwendet wird geistiges Ungleichgewicht auszugleichen.

Die Welt hat zu viele Wissenschaftler, die ihr wahres Wissen zum Schluss in Halbwahrheiten verpackt an uns verkaufen.
Die Wissenschaft ist nicht immer ehrlich, sie ist schon lange nicht mehr der neutrale Freund an unserer Seite, denn auch die Wissenschaft muss von etwas leben und bekommt ihr Geld von denen die uns was verkaufen möchten …

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Video der Woche - KW 32

1957
Andere Zeit.
Vielleicht auch anderes Universum?



(Bild via Pantoffelpunk)
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Geld für Spiele

Super. 10.000 Euro. Ja, Wahnsinn. Henkel, wir lieben dich. Ja, unglaublich. Da kauf ich mir doch gleich ein paar Packungen Persil extra, einige Flaschen Gliss Kur, obwohl ich die nicht brauch und kauf in Zukunft anstatt Uhu nur mehr Pritt! 10.000 Euro. Wow. Für stark sehbehinderte Kleinkinder. Ja super!

Das ist wohl der Effekt, den der Sponsor mit seinen Marketingmaßnahmen beim Beachvolleyball Grand Slam in Klagenfurt erzielen wollte.

Von der anderen Seite betrachtet ist es natürlich für einen Konzern mit 14 Milliarden Euro Umsatz jährlich nicht besonders viel, oder? Nicht unbedingt, nicht? Eigentlich ist es genau ein feuchter Mäusefurz den Henkel da für die armen behinderten Kinder locker machte. Und um die Summe wurde erst auch noch gespielt. Natürlich. Die verschwitzten johlenden Zuschauer durften einen riesigen roten Henkel-Ball über die Tribünen bugsieren, jede Runde die der Ball schafft, bringt den armen Kindern Erleichterung! Spaß für die Zuschauer, Henkel überall, und jeder darf sich auch noch besser fühlen.

Es ist ja nicht so, das Henkel in diesem Zusammenhang schlechter wäre als Andere. Phänomene dieser Art finden sich überall. Und es ist halt so. Money makes the World go round, und ohne Werbung kein Geld. Wenn man schon Kohle locker macht, für die Ärmsten der Armen, dann will man wenigstens etwas davon haben. Ist doch klar.

Also gibt’s Prominenten-Millionenshows, in denen die Gewinnsumme gespendet wird, und es gibt CD´s, von denen ein Euro pro CD an ein Hilfswerk geht, und es gibt auf diversen Veranstaltungen Sätze zu hören wie "Gesellschaftliche Verantwortung und soziales Engagement sind zwei wichtige Eckpfeiler in unserer Unternehmenskultur" und und und...

Es sollte unsere selbstverständliche Verpflichtung sein, den Schwachen unserer Gesellschaft zu helfen. Ist es tatsächlich notwendig, aus jeder Unterstützung, aus jeder finanziellen Zuwendung wieder Kapital zu schlagen?

Bis diese Frage geklärt ist werden wohl noch viele Firmensprecher geifernd überdimensionale Schecks in die Kameras recken.

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Morgen hat Kolumne.cc wieder Pause, es lohnt sich aber trotzdem, vorbeizuschauen, wir präsentieren Ihnen jeden Sonntag das "Video der Woche". Bis dann!
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Polizei

Wer steht bei den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling jeden Jahres am Straßenrand wie die Pilze die Wald ?
Wer versteckt sich hinter Büschen und Ecken, zielt mit Pistolen auf dich und verlangt dann auch noch Geld dafür ?
Wer hat dir dein Moped weggenommen weil dir die 40 km/h zu langsam waren ?

Natürlich es ist der Herr Polizist und die Frau Politesse.

So ein zwei mal im Jahr erwischt es mich meistens, Verkehrskontrolle.
Es beginnt mit der obligatorischen Frage nach Führerschein und Zulassungsschein.
Nervöse näsche ich dann in meinen Taschen umher, die Suchprozedur beider Papiere
zieht sich dann meistens in unerträgliche Länge.
Wenn du dann mit zittrigen Händen dem Beamten die beiden Papiere überreichst hast dann hat man schon mal halb gewonnen.
Dann Kontrolle der Prüfplakete und schließlich Verbandszeug.
Unangenehm wird es aber wenn man aufgehalten wird weil man zu schnell war.
Das beginnt dann, je nach Einschüchterungs- bzw. Agressionsgrad des jeweiligen
Beamten auch mit der Frage nach Führer-/Zulassungsschein und dann die
Frage: Wußten sie denn nicht dass sie zu schnell waren ?
Ich kenne jemand der hat aus Versehen in einer 50iger Zone ein Zivilpolizeiauto
mit 100 km/h und das bei doppelter Sperrlinie überholt.
Tja da nimmt diese Frage schon pathologiosche Dimensionen an.
Wußten sie denn nicht... ?
Was sagt man da ? Sagst du, ja, dann bist du voll dran, du hast mit voller Absicht</FONT>
das Gesetz gebrochen.
Sagst du, nein, dann bist du auch voll dran, du bist nicht fähig ein Fahrzeug zu lenken.
Du musst also eine Zwischenantwort geben, du musst in diesem Moment dem
Herrn Polizisten das geben was er will, die Macht.
Er will dich leiden sehen, er will in deinen Augen die pure Verzweiflung sehen, er
will das Zittern in deiner Stimme auskosten damit er sich dann zu Hause noch daran
ergötzen kann.
Als Draufgabe sagt er dann noch:“ wußten sie dass sie 3 km/h zu schnell waren ?“
„Was machen wir denn jetzt mit ihnen ?“
Wir, ist er und das Gesetz und mit IHNEN bist du gemeint, also der Mensch der eben zum Verbrecher wurde.
Er möchte jetzt dass du sagst dass es dir von ganzem Herzen leid tut, dass du es nie wieder machen wirst, dass du ein schlechter Mensch bist.

Das sind Momente voller zwischenmenschlicher Emotionen.
Macht und Schrecken am Highway.
Aber was solls, mit so ein bisschen Selbsterniedrigung kann man eine ganze Menge Geld sparen ….

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Der Biergipfel

Ich muß es einfach sagen, ich finde es extrem sympathisch. Es ist einfach so. Der amerikanische Präsident beendet eine öffentliche Affäre mit einem gemeinsamen Bier. Pah, was für ein Vorbild!

Ich sehe schon den Netanjahu mit dem Abbas ein Bier trinken, und die Probleme mit dem Gaza-Streifen vom Tisch wischen, der Ahmadinedschad lallt dem Mussawi ein „Peace“ entgegen und räumt das Feld, und in den irischen Pubs liegen sich ganze Horden Protestanten und Katholiken in den Armen. Ach, wäre das eine schöne Welt!

Leider sind nur die Wenigsten zu einer solchen Art von Konfliktlösung fähig. Lieber rüstet man hoch, putscht man sich auf, lässt die Armee in Stellung gehen, legt Minen, vergiftet Gewässer oder jagt sich gepflegt auf dem nächsten Marktplatz in die Luft. Einfach zu sagen, „Komm, lass uns darüber reden, trinken wir ein Bier zusammen, das bekommen wir schon in den Griff!“ das verlangt schon ein Extramaß an Klasse, die leider nur wenige Menschen besitzen. Ist so.

Überhaupt finde ich diese neue hemdsärmelige Politik Amerikas Klasse. War ja kein gepflegter Politrasen, der da übergeben wurde, eher ein zerbombtes Minenfeld. Aber Obama zieht seine im Wahlkampf angekündigte Linie bislang konsequent durch. Ist quasi überall gleichzeitig, mischt auf, ordnet neu, mit einer Energie, das einem die Ohren wegfliegen.

Mann wäre das schön, wenn er das tatsächlich durchziehen könnte. Zu hoffen wäre es. „Frieden und Sicherheit“, you know what I mean. Wer, wenn nicht er. In Österreich wurde dieser Spruch ja für den mascherlbewehrten Bundes-Tschüssel missbraucht, in seiner neuen Anwendungsform für Obama macht er nun erstmals Sinn.

(Bild via Zettels Raum)
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Fürchterlich

Fürchterlich

Ich sage immer wieder fürchterlich.
Würde ich es nicht sagen, wäre es eine Lebenslüge.
Das Fürchterliche ist ja in seiner Natur etwas furchterregendes, wir lesen ja das Wort "Furcht" aus dem Wort heraus.
Und Furcht ist das Zügel der Menschheit, nur so kann man uns bändigen.
Stellen sie sich vor es gäbe nichts fürchterliches, es wäre also alles wunderbar, wo kämen wir da hin ?
Stellen sie sich vor, und das ist für einen Mitteleuropäer ja kaum vorstellbar, es gäbe immer nur schönes Wetter. Niemals ein fürchterliches "Sauwetter".

Das würde unsere ganze Natur verändern, wir würden plötzlich andere Häuser bauen, anders mit unsern Vorräten umgehen, unser Arbeitsmoral würde sich in einen Null Komma Prozentbereich senken.

Aber so nun ist es fürchterlich. Du musst dir daher ein Häuschen bauen, was fürchterlich viel kostet, du musst also fürchterlich viel Arbeiten um die fürchterlichen Schulden abzubezahlen.

Das Häuschen selbst bereitet dir seinerseits wieder fürchterlich viel Arbeit, der Garten wuchert fürchterlich, wegen dem der Botanik zuträglichen Klima.

Den Kindern, die gezwungen sind daheim zu sitzen ist fürchterlich langweilig, sie sind fürchterlich laut, sie tollen fürchterlich umher.

Aber sagen wir nun all diese Fürchterlichkeiten gäbe es nicht, nehmen wir an es würden plötzlich schlaraffenlandartige Zustände herrschen, ... auch fürchterlich !

Nichts zu tun den ganzen Tag. Jede Sekunde würde sich fürchterlich langsam anfühlen,
fürchterlich taube Todeslangeweile würde sich in Leib und Geist ausbreiten.
Wir müssten ein Zwischenstadion finden. Ein Stadion vor dem wir uns nicht zu fürchten bräuchte, perfekte Dosierung einer jeden Tätigkeit, in absoluter Balance mit der Umwelt.

Sprich Mitmensch, Natur, usw.
Aber werden wir das jetzt finden können ?
Die Aussicht ist wohl eher trist und das ist fürchterlich. Weil wir werden bei dem
grundsätzlich Fürchterlichen bleiben müssen, uns damit abfinden.
Vielleicht es im Kopf durch andere Adjektive in unserer subjektiven Wahrnehmung substituieren.
Aber ist es nicht fürchterlich ? Warum müssen uns etwas einreden damit wir nicht denken es ist fürchterlich ?
Ja es ist fürchterlich. Ja der frisch geborene Mensch sollte sich fürchten vor diesem Fürchterlichen dass ihn da erwartet, nachdem er seinen ersten fürchterlichen Moment - die Geburt in einen kalte Welt- hinter sich hat.

Ja und so sage ich es wie es ist - es ist fürchterlich.

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Hell@Klagenfurt

Diese Kolumne schreibe ich im Beachvolleyball-Stadion Klagenfurt, in aller Herrgottsfrühe. Was sich mir grade die Gehirnwindungen entlanggefräst hat waren die Bilder des Kriegszustandes, der totalen Verwüstung rund um das Stadion. Unglaublich, so was! In allen erdenklichen Positionen schlafende Menschen, an Verkehrsschilder angelehnt, am Seeufer am nackten Asphalt, in halb eingerissenen Zelten, auf Bierbänken, in den braunen Suppen vor den Dixie-Klos. Dreck, Schmutz, leere Bierdosen- und Flaschen, Kondome, Partyflyer und Klopapier.

Man möchte meinen der IQ der hier Gewüteten würde den einer einfachen Schuhsohle nicht übersteigen. Und doch wird aus vielen oder zumindest manchen dieser sich grenzdebil gebärdenden Hornochsen später mal was. Manche werden Abteilungsleiter, ordentliche Handwerker, Grafiker, Unternehmer, manche studieren irgendwann fertig und werden Arzt oder Jurist oder sonst was. Manche auch nur Finanzdienstleister, aber immerhin.

Also mal alles unter Jugendsünden abstempeln und weiter im Text. Schließlich gehört es ja auch mal dazu, sein Alltags-Ich hinter sich zu lassen und nicht immer gleich an die vielen, vielen Regeln des Alltagslebens denken zu müssen. Sehen wir das alles an einen Riesenzirkus, der sich in einer alltagsresistenten Spaßseifenblase abspielt. In diesem Sinne ist das alles hier ein Riesenspaß, auch wenn dies ja keine Ermunterung sein soll, einer beliebigen Sicherheitsbeamtin ins Gesicht zu rülpsen (ja, selbst gesehen).

In diesem Sinne: That's the way - aha aha - I like it!
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Ein Donnerwetter

Ein Donnerwetter

Gestern war bei uns ein Donnerwetter, wie man in Österreich so sagt.
Das ist auf Deutsch, Unwetter. Das hatten wir. Es war am Abend, aber ich konnte es im Kopf schon beim Aufstehen spüren, es kündigte sich da bereits an. Am Nachmittag noch am See meines Vertrauens und schnell heim mit dem Moped.
Man soll ja so gewisse Sachen während so eines Donnerwetters nicht machen, z.B. das was ich tat: duschen.
Wenn der Blitz ins Haus fährt grillt es dich in der Dusche. Ok, ich habs riskiert, ich meine es soll ja Leute geben die nehmen ein Vollbad während so eines Gewitters. Die Steigerung wäre mit einem Sonneschirm, dessen Gestell aus Metall ist natürlich, aufs Dach zu klettern und den Menschen die unten vorbeihuschen zuzuwinken. Da bist sicher dran. Aber duschen geht ja noch, Risikostufe eins.
Jedenfalls hab ich gerechnet: wenn es blitzt dann kommt der Donner verzögert. Wir kombinieren spitzfindig, daß, und das wissen wir, das Licht schneller als der Schall ist. Schall so 1200 km/h und Licht 300000 km/sek., ziemlicher Unterschied also. Also wenn es blitzt dann zählen ... 1,2,3 ... Wenn der Schall also in einer Sekunde 330 m zurücklegt dann ist der Gewitterherd noch einen 1 km weg. Sie können also noch ruhig duschen, Kopfwaschen müßte sich auch ausgehen. Diese Angaben sind natürlich ohne Gewähr, ich will ihnen da ja nichts einreden.
Jedenfalls als Kind wurde mir ja von der Oma noch gesagt ich soll da nicht in den Blitz schauen, da wird man blind !
Ok. Da hast du natürlich eine Angst als Kind, man will ja nicht schon bevor man in die Schule kommt blind werden.
Es hieß auch immer, nie mit dem Fahrrad weiterfahren und flach auf den Boden legen wenn man von einem Gewitter überrascht wird.
In den Bergen solls ja bei einem Unwetter schlimm zugehen. Da ist es echt gefährlich. Viele Kühe werden da jedes Jahr vom Blitz erschlagen. Wußten sie daß man so einer toten Kuh dann in den Magen stechen soll ? Ja, weil der Mageninhalt noch weiter gärt und sich die Kuh dann aufblähen würde und es sie zerreißt. Ohne Scherz.
Das sagen die Leute so.
Dann war das Gewitter wieder vorbei.
Ich konnte es spüren, der Kopf war leichter. Die Luft draußen war frisch. Ein tiefer Atemzug, ein Seufzer. So Gewitter haben schon auch etwas gutes an sich.

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