Grillen

Laut mitteleuropäischem Gesetz, es ist ein unausgesprochenes, ist einer der Top 10 Männlichkeitsbeweise die Befähigung einen Griller in Betrieb zu nehmen und darauf Fleisch zuzubereiten. Wir sprechen ja in diesem Zusammenhang tatsächlich von einer archaischen und notwendigen Befähigung des Mannes, seine Familie, Frau plus Kinder, ernähren zu können. Was heute nur mehr der Wurmfortsatz der Ernährungskette ist, quasi mehr Spaß als Ernst, war ja über Jahrtausende die essentielle Methode Speisen gar zu machen und so Mutter und Kind auf schmackhafte Weise zu ernähren. Kein Wunder also dass das Grillen, oder Barbecue, wie der Engländer sagt, sich auch heute noch größter Beliebtheit erfreut. Im Laufe der Zeit haben sich natürlich zu dem rudimentären Equipment noch eine Unzahl an symbolhaften Utensilien hinzugefügt.

Betrachten wir den modernen Grill-Mann: Lässig trägt er entweder Badesandalen oder die immer populärer werdenden Flip-Flops. In den 80iger Jahren waren zwischenzeitlich auch einmal die sogenannten "Espandrillos" ein muss, wurden jedoch aufgrund ihrer Brandgefährlichkeit wieder durch die herkömmlichen Sandalen ersetzt. Weiters trägt Mann eine Short, Beinbehaarung muss klar und deutlich erkennbar sein, und ein Muscle-Shirt um die Oberkörpermuskulatur vor der Frauengemeinde oder derwertigen anderen Männern darzustellen. Gesamtes Prozedere ist also, wie wir hier bereits feststellen können, auf die eindeutige Geschlechterdifferenzierung bzw. Attraktion der Frau ausgelegt.

Um den Look etwas lieblich abzurunden darf das Leiberl ruhig in hellen freundlichen Farben getragen werden und diverse Aufdrucke sind durchaus nicht tabu. Das weibliche Wesen liebt ja diese Mischung aus kräftig, herb, männlich und lieb, verspielt, bunt, unschuldig.

In seiner rechten Hand trägt Mann zudem eine Grill-Zange, zum Wenden des Fleisches, und in seiner Linken eine Flasche Bier, deren wohlschmeckender Inhalt den wahren Mann etwas entspannter, ja sogar gesprächig macht.

Die Dosierung erfolgt nach dem Motto: Warum ein Sixpack wenn man ein Fass auch haben kann.
Die Grill-Maschine selbst gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Befeuert wird sie mit Kohlebriketts. Zum Entfachen des Feuers sind unter den tuffen Jungs neuerdings eine Ladung Benzin und ein lässig geworfenes Zündholz der absolute Renner. Man startet so gleich mit einem pompösen Feuerinferno in den Abend und die weiblichen Artgenossen werden sich erschrocken aus diesem männerdominierten Bereich des Gartens fern halten.

Das Grillgut darf ausschließlich aus Fleisch bestehen oder eventuell aus selbstgefangenem Fisch. Der Grill-Mann muss dazu über die anatomischen Hintergründe der zu verzehrenden Tiere Bescheid wissen um die aufgelegten Fleischteile richtig zu benennen bzw. im Umgang mit ihnen routiniert wirken zu können.

Ja toll, nicht ?
Also Männer ran an die Griller, denn liebe Frauen, wir werden euch heute am Abend was Köstliches grillen !

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Freak!!!!!

Bist du Vegetarier oder dir in deiner Rolle als Mann unsicher?

Und bitte: wenn du schon über das Grillen schimpfst, erkundige Dich zuerst was Grillen heist. und was Barbecue ist. sind zwei paar schuhe mein lieber.

Ansonsten find ich Eure Kolumnen echt gelungen.
mal zum schmunzeln mal zum lachen (wie diese) mal zum nachdenken.

Macht weiter so!

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