100 Things Your Kids May Never Know About

Da glaubt man, mit beiden Beinen mitten im Leben zu stehen, Teil davon zu sein. Über alles informiert, mittendrin statt nur dabei. Gut, mit den ganz jungen Spünden kommt man nicht mehr so mit, muss und will man ja auch gar nicht. Dann plötzlich, aus heiterem Himmel, taucht so eine vertrackte Liste im Internetz auf, die einem wieder mal die Augen öffnet. Die uns zeigt, wie alt wir eigentlich geworden sind.

„100 Things Your Kids May Never Know About” – 100 Dinge, die Ihre Kinder niemals kennen werden. Und der Titel trifft es ziemlich genau. In Ihr sind Dinge verzeichnet, die unsere Kinder tatsächlich niemals kennenlernen werden, die spezifisch für unsere eigene Jugend waren, die niemals wiederkommen werden. Hier ein kleiner Auszug:

High-speed dubbing
Fernseher mit 6 Stationsknöpfen
Radiofrequenzen durchscannen, und die Interferenzen zwischen den Sendern belauschen
Das Einwählgeräusch eines Modems
Das Geräusch eines Nadeldruckers
Monitore, die nur Orange oder Grün anzeigen konnten.
Telefonbücher
Eine Straßenkarte benutzen, um von A nach B zu kommen
Schreibmaschinen
Einen Film in die Kamera einlegen
Telefone mit Wählscheiben
Telefone mit echten Glocken drinnen
Sich die Telefonnummer von jemand merken.
Nicht wissen, wer dich gerade angerufen hat.
Saubere Handschrift
Eine Autotüre per Hand aufsperren
Rollschuhe (nicht Inliner)
Ein Wörterbuch.

Die Liste ist zwar recht Geek-lastig, aber sie führt einem doch vor Augen, das die Welt in der wir leben erfüllt ist von Geräuschen, Tätigkeiten, gewohnheitsmäßigen Abläufen, die für uns einfach selbstverständlich sind, aber doch als Gesamtheit betrachtet zum Lebensgefühl einer bestimmten Zeit beitragen. Und es macht einen nachdenklich, das dieses Lebensgefühl nur in uns selbst überlebt hat. Wir wissen, wie es damals war, über was man gelacht hat, welche Probleme es gab, wohin man zum Essen ging, welche Macken das Auto hatte, welche Kleidung man anhatte. Es sind Erinnerungen die du hast, an eine Zeit, die niemals wiederkommen wird. Und obwohl das so ist, und wir heute in einer anderen Zeit leben, ist es doch schön, diese speziellen Erlebnisse gehabt zu haben. Unique Beeing. Es ist wie es ist, es war wie es war, und manchmal kann man mit jemand über die damals erlebten Dinge reden, und es ist als wäre es gerade gestern geschehen. Das verbindet, erfüllt, und lebt uns das Herz voll.

Und diese Erkenntnis sollte uns auch dazu bewegen, alles was wir im Hier und Jetzt tun und sehen, bewusst zu erleben; zu sehen, zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu hören was es zu hören gibt, um die heutige Zeit wie Momentaufnahmen in unserem Kopfalbum ablegen zu können. Irgendwann können wir darin blättern, die Eindrücke unseren Freunden mitteilen, oder auch nicht, darüber lachen oder auch nicht, sie noch einmal durchleben oder auch nicht. Machen wir uns die Zeit in der wir leben zu eigen, saugen wir Sie wie ein Schwamm auf, basteln wir uns unser eigenes Kuriositätenkabinett aus dem Strom der Zeit. Die Vergangenheit hat keine Stimme. Nur in unseren Köpfen wird sie lebendig.

Wenn Euch noch ein paar Dinge von damals einfallen, die auf der Liste noch fehlen, schreibt sie einfach in einen Kommentar.

(Bild via flickr)

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Blockierende Reifen bei einer Vollbremsung

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